Weil der Abriss von Bitumendächern i.d.R. auch den Abriss der damit verklebten Wärmedämmung und der Dampfsperre bedeutet und damit eine rel. große Menge überwachungsbedürftigen Abfalls können solche Dächer durch zusätzliche Dämmstofflagen, oft gleich als Gefälledämmung, meist problemlos ertüchtigt werden. Auch bei Feuchtigkeit im Dämmstoff ist unter Berücksichtigung des Forschungsberichts „Langzeitverhalten feuchter Dämmstoffe“ des AIBau, (Aachen) und FIW (München) (Link zum Herunterladen) eine substanzerhaltende Sanierung meistens möglich – wenn herstellerunabhängige Fachleute eingeschaltet werden.
Die Substanzerhaltung von Kunststoffabdichtungen ist im Sanierungsfall fast ausgeschlossen – dafür weisen Kunststoffabdichtungen den Vorteil auf, relativ einfach entnommen und in den Stoffkreislauf zurück geführt werden zu können.
Flachdächer werden i.d.R. erst saniert, wenn sie undicht geworden sind und deshalb sind feuchte Dämmstoffe immer zu berücksichtigen. Die Wirkung von Feuchte im Dämmstoff gehört aber immer noch zu den großen Mysterien in der Branche und hat zu vielen unnötigen Abrissen und Entsorgungen geführt.
Die zunehmend eingesetzten Holzkonstruktionen haben durch Verstöße gegen einen der 7 Parameter (Link zu Neubauabdichtungen, Punkt 3) zu überproportional vielen mangelbehafteten Dächern geführt, die durch richtige Sanierungsentscheidungen oft noch zu retten sind.
Dachsanierungen bedeuten (fast) immer auch energetische Ertüchtigungen zur Einhaltung der EnEV-Forderungen und werfen Fragen nach dem Verbleib der vorhandenen Abdichtungen oder mind. deren Perforation auf, die gut optimiert werden kann.
Es gibt sie noch in großer Zahl: Flachdächer ohne Dampfsperren auf Beton- oder Trapezblech-Tragwerken. Und die nicht vorhandene Dampfsperre ist neben der Feuchte im Dämmstoff ein ähnliches Mysterium für die Branche und die befassten Sachverständigen.